Es ist Montag, der 16. März 2020. Kein gewöhnlicher Montag. Ich frage mich kommt man an Tagen, an denen der Lauf der Welt von Covid 19 beherrscht ist, überhaupt am Thema Corona vorbei? Wahrscheinlich nicht.
Über den Corona-Virus schreiben werde ich nicht. Dafür bin ich nicht die Fachfrau. Meinungen zum Umgang mit dem Virus sind schon mehr im Umlauf, als gut tut. Wie wird es wohl sein, wenn ich diesen Text in einem halben Jahr nochmal lesen werde? Auch das geht mir durch den Kopf.
Auswirkungen
Ich werde darüber schreiben womit wir Systemiker*innen uns gut auskennen: Über Auswirkungen. Für diese Woche habe ich alle Termine und Treffen abgesagt: „Social distancing“ ist das Schlagwort, persönliche Kontakte auf ein absolutes Minimum zu beschränken tut Not. Auswirkung Nummer eins: Ich habe mehr Zeit.
Was werde ich anfangen mit dieser Zeit? Liegen gebliebene Dinge erledigen, den Schreibtisch und das Archiv aufräumen? Was mir gerade in den Sinn kommt? Oder einfach „gar nichts“? Alles der Situation anpassen oder abwarten und anschließend weiter machen wie bisher? Geht das überhaupt, ein Weiter-machen-wie bisher, nach so einem Einschnitt? Außen sind gerade große Dinge im Gange und ich soll meinen Schreibtisch aufräumen? In mir pendelt es hin und her, zwischen dem Blick auf das Große Ganze außerhalb meiner vier Wände einerseits, und meinem eigenen Universum andererseits, das sich komplexer und verästelter darstellt, als noch vor kurzer Zeit. Ein breites Spektrum an Perspektiven öffnet sich, gar nicht so leicht im Moment auf das Was-als-nächstes? zu fokussieren. Möglicherweise ist meine innere Reaktion auch angemessen im Hinblick darauf, was wir gerade einzeln und im Kollektiv erleben? Was kann ich beitragen, um Menschen in dieser Zeit des Umbruchs trotz eingeschränkter Kontaktmöglichkeit zu unterstützen?
Egal, was passiert …
In diesen Zeiten fällt mir ein Ausspruch von Geesje Dorenbus-Buhl ein, einer Therapeutin, die ich sehr schätze: „Egal was passiert, wir werden auf der Erde bleiben. Was auch immer eintritt, wir können niemals von der Erde herabfallen.“ Ein Appel zu vertrauen, der Gewicht hat, besonders in Zeiten, in denen sich alles neu zu definieren scheint. Geesje Dorenbus-Buhl arbeitet mit drei anderen Kolleg*innen im Focus Zentrum Stuttgart. Sie machen klasse Arbeit. Eine gute Gelegenheit, hier auch einmal Kolleg*innen vorzustellen, die Menschen achtsam, fundiert und mit hoher Professionalität unterstützen. Und wer ein bisschen Zeit hat, kann sich hier auf Ihrer Webseite umsehen: https://focus-zentrum.de/