Alles auf Anfang! So hab ich mir das nicht gedacht! Seit zwei Wochen befinde ich mich in einer coronabedingten Homeoffice-Blase. Die Aufforderungen aus Solidarität auf Distanz zu gehen unterstütze ich aus Überzeugung. Ich bin auch gewohnt von zu Hause aus zu arbeiten. Das ist nicht der Punkt, aber alles der Reihe nach:

Ich bin nicht immun gegen die aktuelle Stimmung, die von Unsicherheit und Ängsten einer sorgenvollen Zeit beherrscht scheint. Es ist keine schöne Beschäftigung Aufträge abzusagen oder zu verschieben. Trotz alledem war ich vor 14 Tagen überzeugt: Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als das Beste aus der Situation zu machen und ich werde die unerwartet freie Zeit konstruktiv nutzen. Davon war ich fest überzeugt. Soweit der Plan.

Willkommen in der Realität

Die letzten zwei Wochen waren intensiv und spannend, aber auch hochgradig anstrengend. Meine unbequeme Erkenntnis: Ein Zugewinn an Zeit allein sorgt nicht dafür, mich auf das zu fokussieren, was mir wichtig ist. Das scheint von ganz anderen Faktoren abzuhängen. Keine so ganz bequeme Erkenntnis.

Die gute Nachricht für Sie: Ich stelle Ihnen meine Ideen zur Verfügung, Sie müssen nicht alles selbst erarbeiten. Denjenigen unter Ihnen, die bisher noch keinen Unterschied bemerken und denen es noch nicht richtig gelingt, durch die Corona-Situation aus dem Gleichgewicht zu kommen sei gesagt: Nach meiner Einführung können Sie garantiert mühelos miteinsteigen. Ich habe nicht alles selbst ausprobiert, doch an einigen Stellen kann ich durchaus mitreden:

Die sieben besten Strategien, um im Corona-Home-Office wirksam zu scheitern.

  1. Sie befinden sich in einer Phase, in der Dinge anders laufen als sonst, also sollten Sie sicherheitshalber gleich alles anders machen. Verzichten Sie daher auf liebgewonnene Gewohnheiten und halten Sie sich keinesfalls an einen Tagesablauf, der Ihnen sonst gut tut.

2. Orientieren Sie sich nicht an eigenen Maßstäben und Ideen, sondern daran, was andere machen. Wahrscheinlich haben auch Sie jetzt mehr Zeit. Diese können Sie für eine gründliche Recherche verwenden und entdecken, was andere Tolles auf die Beine stellen, wie sie die „Corona-Zeit“ nach kürzester Zeit kreativ zu nutzen wissen, sich dabei selbst übertreffen und dabei einfach glänzend aussehen.

3. Verbringen Sie täglich ausreichend Zeit damit, sich Ihre Schwächen und Defizite vor Augen zu führen. Bleiben Sie fokussiert und lassen Sie sich dabei keinesfalls von Gedanken an eigene Stärken ablenken. (Dieser Tipp hat sich auch außerhalb von Krisenzeiten vielfach bewährt.)

4. Sie sind ja zu Hause, also sollten Sie davon ausgehen, dass alles ist wie immer. Falls Sie feststellen, dass manche Dinge ganz anders erscheinen, als noch vor wenigen Wochen, kann das nur ein Indiz dafür sein, dass Sie wieder mal zu viel auf Ihre eigene Wahrnehmung geben.

5. Falls Sie zu den Menschen gehören, die im Moment weniger Einnahmen haben, achten Sie bitte darauf, dass sie sich nicht in Tätigkeiten verlieren, die Ihnen Spaß machen. Denken Sie bitte daran, dass Sie  zur Zeit nicht wirklich profitabel sind und somit auch kein Recht darauf haben, es sich gut gehen zu lassen.

6. Verschwenden Sie keinen Gedanken daran, dass die Situation weitaus schwieriger sein könnte. Denn sonst würden Sie riskieren, sich vorzeitig, also noch vor Ende der Krise, zufrieden oder sogar dankbar zu fühlen.

7. Last but not least möchte ich Ihnen dringend abraten zu irgendeiner Zeit am Tag auf Ihren Organismus zu hören. Ideen, dass der Körper Recht hat, werden hauptsächlich durch Anhänger von Verschwörungstheorien verbreitet und sind gemeinhin als Fake zu betrachten.

Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen bei der Umsetzung und falls Sie noch zusätzliche Ideen zum Scheitern im Corona-Home-Office haben, zögern Sie nicht und lassen Sie es mich wissen!